BeHauptet: Hinterfrage das System und finde Selbstbestimmung
Shownotes
Ayla Işik ist ein Pseudonym. In ihrem Buch „BeHauptet“ beschreibt die Autorin ihren Weg aus engen Strukturen hin zu einem selbstbestimmten Leben. Im Gespräch schildert sie, wie sie lange Zeit gesellschaftliche und familiäre Erwartungen erfüllte, ohne eigene Entscheidungen treffen zu können. Ihre Geschichte steht beispielhaft für das Empfinden vieler Frauen, die sich in vorgegebene Rollen gedrängt fühlen – sei es als Mutter, Ehefrau oder Berufstätige – und dabei ihre eigene Stimme zu verlieren drohen.
Ayla begann an ihrem Lebensentwurf zu zweifeln. „Und wenn man anfängt zu zweifeln, dann kommt man der eigenen Wahrheit auch näher.“ Heute weiß sie, dass diese Zweifel an Beziehungen und Systemen nicht als Schwäche, sondern als notwendiger Schritt zur Selbstbestimmung und Authentizität zu verstehen sind.
„Heute weiß ich: Wer einmal ein System durchschaut hat, der oder die unterwirft sich ihm, wenn überhaupt, nur noch freiwillig.“ Ayla Işik lebt heute selbstbestimmt und arbeitet als selbstständige theologische & kulturelle Fachberaterin und Anti-Bias & Interkulturalitätstrainerin. Sie weiß, wie befreiend es ist, Strukturen und Machtmechanismen zu erkennen und sich ihnen zu verweigern. Und sie betont, dass dies alle Systeme und Strukturen betrifft: Familie, Religion oder Arbeitsplatz.
Im Kontext der Arbeitswelt und gesellschaftlicher Strukturen plädiert die Coachin und Diversitätsexpertin für ein neues Miteinander: Systeme sollen nicht kontrollieren, sondern Menschen in ihrer Individualität stärken. Ayla ist überzeugt: „Systeme würden auch dann gut funktionieren, wenn die Menschen, die in diesen Systemen leben und arbeiten, bei sich bleiben würden – also, wenn jeder seine Werte kennt.” Diese Folge ist ein Appell für mehr Individualität und Wertschätzung von Vielfalt in Organisationen und der Gesellschaft.
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Ayla Işik: Als ich das alles so hinter mir
Ayla Işik: gelassen habe, ist mir einfach
Ayla Işik: bewusst geworden, dass diese ganzen
Ayla Işik: Dinge, die mit Glaubenssätzen
Ayla Işik: verknüpft sind, Mittel sind,
Ayla Işik: um Menschen, egal in welchen
Ayla Işik: Systemen, auch zu kontrollieren oder
Ayla Işik: bei der Stange zu halten.
Ayla Işik: Ob das jetzt auf religiöser Ebene
Ayla Işik: das Gottesbild ist, was dir eher
Ayla Işik: Angst suggeriert, oder auf
Ayla Işik: beruflicher Ebene etwas, was dir den
Ayla Işik: Jobverlust suggeriert.
Ayla Işik: Und das sind Dinge, von denen ich
Ayla Işik: mich Stück für Stück befreit habe.
Kristina Appel: Willkommen beim HerCareer Podcast.
Kristina Appel: Du interessierst dich für aktuelle
Kristina Appel: Diskurse aus Wirtschaft,
Kristina Appel: Wissenschaft, Politik und
Kristina Appel: Gesellschaft und das insbesondere
Kristina Appel: aus einer weiblichen Perspektive?
Kristina Appel: Vielleicht wünschst du dir
Kristina Appel: persönliche Einblicke in den
Kristina Appel: Arbeitsalltag von Menschen und
Kristina Appel: Unternehmen, die sich den
Kristina Appel: gesellschaftlichen und
Kristina Appel: wirtschaftlichen Wandel stellen?
Kristina Appel: Dann bist du hier genau richtig.
Kristina Appel: Was ist falsch daran, Fragen zu
Kristina Appel: stellen und nach Antworten zu
Kristina Appel: suchen?
Kristina Appel: Aber für Ayla Işik hat das
Kristina Appel: Hinterfragen ihrer eigenen
Kristina Appel: Glaubenssätze auch den Verlust ihrer
Kristina Appel: muslimischen Community bedeutet.
Kristina Appel: Die Autorin spricht mit
Kristina Appel: HerCareer-Redakteurin Kristina Appel
Kristina Appel: über Systeme und Strukturen, die
Kristina Appel: einengen und über Wege in ein
Kristina Appel: selbstbestimmtes Leben.
Kristina Appel: Sie weiß: Wenn du einmal verstanden
Kristina Appel: hast, wie die Regeln in einem
Kristina Appel: System, ob Familie, Religion
Kristina Appel: oder Arbeitsplatz funktionieren,
Kristina Appel: dann kannst du selbst entscheiden,
Kristina Appel: ob und wie du dich auch an sie
Kristina Appel: halten möchtest.
Kristina Appel: Hallo und herzlich Willkommen.
Kristina Appel: Ich bin Kristina Appel.
Kristina Appel: Ich arbeite als freie Journalistin
Kristina Appel: und bin Redakteurin bei HerCareer.
Kristina Appel: Mein Spezialthema sind
Kristina Appel: Chancengerechtigkeit, Frauen,
Kristina Appel: weiblich gelesene Personen und
Kristina Appel: Arbeit.
Kristina Appel: Ich freue mich so, dass du heute
Kristina Appel: hier bist.
Kristina Appel: Sümeyye Algan. Die Frau, die viele
Kristina Appel: von euch wahrscheinlich unter dem
Kristina Appel: Namen Ayla Işik kennen.
Kristina Appel: Du hast dein Pseudonym gerade
Kristina Appel: aufgelöst.
Kristina Appel: Du arbeitest als Head of Marketing
Kristina Appel: and Program Manager bei der
Kristina Appel: Diversity Factory.
Kristina Appel: Du bist die Mutter von drei Söhnen
Kristina Appel: und vor allem bist du die Autorin
Kristina Appel: von "BeHauptet". Du
Kristina Appel: hast wirklich ein wunderbares Buch
Kristina Appel: geschrieben und ich weiß gar
Kristina Appel: nicht, ob wunderbar der richtige
Kristina Appel: Ausdruck ist, weil es
Kristina Appel: hat wehgetan und es hat berührt
Kristina Appel: und es hat mich wütend gemacht und
Kristina Appel: es hat mich auch nachdenklich
Kristina Appel: gemacht.
Kristina Appel: Was mich sehr beeindruckt hat, ist,
Kristina Appel: meine Geschichte könnte von deiner
Kristina Appel: nicht unterschiedlicher sein.
Kristina Appel: Wir haben unterschiedliche
Kristina Appel: Backgrounds, sind in unterschiedlichen
Kristina Appel: Verhältnissen aufgewachsen.
Kristina Appel: Alles ist eigentlich anders und
Kristina Appel: trotzdem habe ich mich an ganz
Kristina Appel: vielen Stellen gespürt,
Kristina Appel: gesehen oder selbst reflektiert, und
Kristina Appel: das ist glaube ich etwas, was das
Kristina Appel: Buch wirklich sehr sehr besonders
Kristina Appel: macht.
Ayla Işik: Also erstmal freue ich mich sehr,
Ayla Işik: dass ich jetzt hier mit dir sitze
Ayla Işik: und auch für die Einladung von der
Ayla Işik: HerCareer.
Ayla Işik: Ich habe das Buch geschrieben,
Ayla Işik: einfach weil in der Situation,
Ayla Işik: in der ich damals war, habe ich sehr
Ayla Işik: nach Menschen gesucht,
Ayla Işik: die mir in irgendeiner Weise eine
Ayla Işik: Richtung vorgeben hätten
Ayla Işik: können, was aber nicht
Ayla Işik: der Fall war. Also ich habe nirgends
Ayla Işik: wo Ansprechpersonen gehabt,
Ayla Işik: die eine ähnliche Geschichte hatten
Ayla Işik: wie ich. Und deswegen war es mir ein
Ayla Işik: Anliegen, mein Buch zu schreiben für
Ayla Işik: die Personen, die vielleicht etwas
Ayla Işik: Ähnliches erleben oder durch einen
Ayla Işik: ähnlichen Weg gehen müssen oder
Ayla Işik: Entscheidungen in der Richtung
Ayla Işik: treffen müssen.
Ayla Işik: Es geht bei mir darum, dass ich aus
Ayla Işik: einer muslimischen Familie komme und
Ayla Işik: auch sehr muslimisch aufgewachsen
Ayla Işik: bin und auch früh geheiratet habe.
Ayla Işik: Ich habe 22 Jahre Kopftuch getragen,
Ayla Işik: jung geheirat, drei Kinder bekommen
Ayla Işik: und habe irgendwann dieses
Ayla Işik: ganze System, sage
Ayla Işik: ich mal, für mich
Ayla Işik: hinterfragt, und als ich mit diesen
Ayla Işik: Hinterfragen angefangen habe,
Ayla Işik: habe ich gemerkt, ich stoße überall
Ayla Işik: auf Betonmauern und
Ayla Işik: komme nicht weiter, obwohl das
Ayla Işik: einfachere Fragen sind, die man
Ayla Işik: eigentlich einfach beantworten
Ayla Işik: könnte, wenn man angstfrei
Ayla Işik: an die Fragen rangeht.
Ayla Işik: Diese Phase hat über fünf Jahre
Ayla Işik: gebraucht, mit dem Ergebnis,
Ayla Işik: dass ich gemerkt habe, dass ich in
Ayla Işik: dem System, wie ich gerade bin,
Ayla Işik: nicht weiterkommen kann und dass ich
Ayla Işik: das verlassen muss, also verlassen
Ayla Işik: in Anführungsstrichen.
Ayla Işik: Ja, der Weg hat sich dann
Ayla Işik: so ein bisschen auch über meinen
Ayla Işik: Kopf hinweg entschieden.
Ayla Işik: Ich hab mich dann getrennt nach 15
Ayla Işik: Jahren Ehe, bin
Ayla Işik: auch ohne meine Kinder dann aus
Ayla Işik: unserem gemeinsamen Haus ausgezogen,
Ayla Işik: hab danach mein Kopftuch endgültig
Ayla Işik: ausgezogen. Also es waren mehrere
Ayla Işik: Anläufe, das beschreibe ich auch im
Ayla Işik: Buch, das ist jetzt zehn Jahre her.
Ayla Işik: Also ab dann fing das quasi an,
Ayla Işik: so mein zweites Leben, würde ich
Ayla Işik: sagen, mit sehr, sehr vielen
Ayla Işik: ersten Malen.
Kristina Appel: Die du auch sehr schön im Buch...
Kristina Appel: Ja, total.
Kristina Appel: Voll schön, das auch aus deinen
Kristina Appel: eigenen Worten zu hören.
Kristina Appel: Die Ehe ist nicht mehr.
Kristina Appel: Du hast dein Kopftuch abgelegt.
Kristina Appel: Du hast letzte Woche dein Pseudonym
Kristina Appel: gelüftet, dich als Sümeyye geoutet
Kristina Appel: und lebst jetzt seit zehn Jahren
Kristina Appel: frei, unabhängig.
Ayla Işik: Naja, ich würde nicht sagen frei,
Ayla Işik: ich würd sagen selbstbestimmt.
Ayla Işik: Ich hab vorher auch frei gelebt
Ayla Işik: in den Rahmenbedingungen, die ich
Ayla Işik: hatte und ganz frei
Ayla Işik: ist man ja nie.
Ayla Işik: Aber ich war vorher nicht
Ayla Işik: selbstbestimmt. Ich bin jetzt
Ayla Işik: selbstbestimt und kann meine eigenen
Ayla Işik: Entscheidungen abwägen.
Ayla Işik: Aber ganz frei ist man trotzdem
Ayla Işik: nicht. Ich begegne ja ständig immer
Ayla Işik: irgendwelchen Systemen
Ayla Işik: und Erwartungen.
Kristina Appel: Ja, da wollen wir auch noch mehr
Kristina Appel: drauf eingehen.
Kristina Appel: Auf deinem auch brandneuen
Kristina Appel: LinkedIn-Profil, mit deinem
Kristina Appel: Klarnamen steht, Mut ist wie
Kristina Appel: Veränderung, nur früher.
Kristina Appel: Kannst du einen Moment festmachen
Kristina Appel: auf deinem Weg, wo du
Kristina Appel: am allermeisten Mut gebraucht hast,
Kristina Appel: einen Schritt, der wirklich schwer
Kristina Appel: für dich war?
Ayla Işik: Also rückblickend würde ich sagen,
Ayla Işik: dass der allerschwerste Schritt der
Ayla Işik: Schritt aus der Sicherheit
Ayla Işik: war.
Ayla Işik: Also ich bin in einer
Ayla Işik: Familie wohlbehütet aufgewachsen,
Ayla Işik: habe mit 18 geheiratet.
Ayla Işik: Mein damaliger Ehemann hat für mich
Ayla Işik: gesorgt, wir hatten ein Haus.
Ayla Işik: Also ich musste mich um nichts
Ayla Işik: sorgen in dem Sinne.
Ayla Işik: Die Entscheidung das
Ayla Işik: abzugeben, das war für mich der
Ayla Işik: mutigste Schritt, weil der auch
Ayla Işik: verbunden war mit dem Verlassen
Ayla Işik: meiner Kinder.
Ayla Işik: Ins Ungewisse quasi.
Kristina Appel: Du beschreibst, wie du so eine sehr
Kristina Appel: ehrliche und auch, habe ich so
Kristina Appel: empfunden, angstfreie
Kristina Appel: Auseinandersetzung mit deinem
Kristina Appel: eigenen Glauben geführt hast.
Kristina Appel: Und wenn wir das Wort "Glauben" mit
Kristina Appel: "Glaubenssätze" ersetzen, glaube
Kristina Appel: ich, dann können ganz viele von uns
Kristina Appel: einfach auch mitsprechen.
Kristina Appel: Wie hast du damit angefangen?
Kristina Appel: Wo hast du angesetzt?
Kristina Appel: Und wie hast du diesen Weg verfolgt,
Kristina Appel: dass du sagst, ich stelle das in
Kristina Appel: Frage, was ich verinnerlicht habe,
Kristina Appel: was ich gelernt habe und ich ändere
Kristina Appel: meinen Weg.
Ayla Işik: Ich glaube, das war jetzt nicht der
Ayla Işik: Moment, wo ich gesagt habe, ich
Ayla Işik: fange jetzt an, alles in Frage zu
Ayla Işik: stellen. Das war eher ein Prozess,
Ayla Işik: der ausschlaggebende Faktor,
Ayla Işik: der ging über mehrere Jahre, sag ich
Ayla Işik: mal, wo ich gemerkt habe,
Ayla Işik: dass die Dinge, die ich tue, von mir
Ayla Işik: erwartet werden, aber ich kein
Ayla Işik: Mitspracherecht habe,
Ayla Işik: zumindest dahingehend, dass ich
Ayla Işik: zumindest Fragen stellen darf,
Ayla Işik: also kritische Fragen oder
Ayla Işik: zweifelnde Fragen.
Ayla Işik: Und ich finde, wenn man
Ayla Işik: anfängt zu zweifeln, dann kommt
Ayla Işik: man seiner eigenen Wahrheit auch
Ayla Işik: näher und das war halt nicht
Ayla Işik: möglich, und was Glaubenssätze
Ayla Işik: oder Glauben angeht, ich glaube es
Ayla Işik: gibt in jedem System,
Ayla Işik: in dem wir leben, ob das jetzt in
Ayla Işik: einem Angestelltenverhältnis ist, ob
Ayla Işik: dass in einer Religionsgemeinschaft
Ayla Işik: ist, ob das in
Ayla Işik: Peer-Groups ist, das sind ja alle
Ayla Işik: Systeme und in jedem System gibt
Ayla Işik: es eigene Glaubenssätze
Ayla Işik: und Regeln und Richtlinien.
Ayla Işik: Ich habe für mich gemerkt, ich muss
Ayla Işik: selber mein eigener Kompass sein und
Ayla Işik: das sind meine Werte und da wo
Ayla Işik: meine Werte mit anderen Sachen
Ayla Işik: kollidieren, dann bin ich nicht
Ayla Işik: authentisch oder kann ich nicht
Ayla Işik: authentisch sein und dann ist das
Ayla Işik: auch nicht mein Platz.
Ayla Işik: Aber es war ein Weg.
Kristina Appel: Ja, zu Anfang
Kristina Appel: hast du die Zweifel so ein bisschen
Kristina Appel: beiseite geschoben und gesagt,
Kristina Appel: ach, lass es?
Ayla Işik: Ich musste am Anfang die Zweifel so
Ayla Işik: ein bisschen beiseite schieben, weil
Ayla Işik: sehr viel auf dem Spiel stand.
Ayla Işik: Also meine Ehe stand auf dem Spiel,
Ayla Işik: meine ganze Community mit den
Ayla Işik: Verbindungen zu den Menschen stand
Ayla Işik: auf dem Spiel und ich
Ayla Işik: wusste erst mal nicht, wie ich damit
Ayla Işik: umgehen soll, aber als ich das alles
Ayla Işik: so hinter mir gelassen habe, ist mir
Ayla Işik: einfach bewusst geworden, dass diese
Ayla Işik: ganzen Dinge, die mit Glaubenssätzen
Ayla Işik: verknüpft sind,
Ayla Işik: Mittel sind, um Menschen, egal
Ayla Işik: in welchen Systemen, auch zu
Ayla Işik: kontrollieren oder bei der Stange zu
Ayla Işik: halten.
Ayla Işik: Ob das jetzt Angst Machen ist,
Ayla Işik: auf religiöser Ebene das Gottesbild,
Ayla Işik: was dir eher Angst suggeriert,
Ayla Işik: oder auf beruflicher Ebene,
Ayla Işik: was dir den Jobverlust suggeriert,
Ayla Işik: wenn du das und das nicht machst.
Ayla Işik: Das sind Dinge, von denen ich mich
Ayla Işik: Stück für Stück befreit habe,
Ayla Işik: was aber nicht bedeutet, dass ich
Ayla Işik: jetzt nicht irgendwie gesellschaftstauglich bin
Ayla Işik: oder nicht mehr gläubig, ich bin
Ayla Işik: nach wie vor gläubig.
Ayla Işik: Ich würde mich auch als gläubige
Ayla Işik: Muslimin bezeichnen, auch wenn
Ayla Işik: einige meiner Glaubensgeschwister
Ayla Işik: das vielleicht nicht so sehen, aber
Ayla Işik: ich sehe mich so,
Ayla Işik: aber es ist mein selbst erarbeiteter
Ayla Işik: Glauben. Es ist nicht mehr das
Ayla Işik: Nachmachen oder das
Ayla Işik: Adaptieren.
Kristina Appel: Nicht das Regeln Erfüllen, nicht das
Kristina Appel: Funktionieren, was von außen
Kristina Appel: übergestülpt wird, ja.
Kristina Appel: Ich war sehr berührt von
Kristina Appel: dieser Erkenntnis, dass du mit 30
Kristina Appel: ein echt neues Leben angefangen
Kristina Appel: hast.
Kristina Appel: Also, ein neues Umfeld, neue
Kristina Appel: Situation.
Kristina Appel: Deine Kinder lebten bei deinem Mann.
Kristina Appel: Du hast plötzlich alle
Kristina Appel: Entscheidungen für dich selbst
Kristina Appel: treffen können und müssen.
Kristina Appel: Ich finde das immer noch schwierig.
Kristina Appel: Aber ich habe dich gefragt, ob
Kristina Appel: du das Gefühl hattest,
Kristina Appel: du hast Zeit verloren durch diese
Kristina Appel: Jahre?
Ayla Işik: Ich habe zu keinem Zeitpunkt
Ayla Işik: irgendetwas bereut oder
Ayla Işik: das Gefühl gehabt, dass ich eine
Ayla Işik: falsche Entscheidung getroffen habe
Ayla Işik: oder dass meine Zeit verschwendet
Ayla Işik: war oder verloren gegangen ist.
Ayla Işik: Im Gegenteil, also die Schritte,
Ayla Işik: die nacheinander gekommen sind,
Ayla Işik: haben alle aufgebaut auf den
Ayla Işik: Schritten davor, ich finde sowieso
Ayla Işik: diese Haltung irgendwie Dinge zu
Ayla Işik: bereuen nicht zielführend.
Ayla Işik: Oder
Ayla Işik: es widerspricht mir selbst, also,
Ayla Işik: weiß ich nicht.
Kristina Appel: Jetzt hast du sehr lange auch
Kristina Appel: nach der richtigen Arbeit für dich
Kristina Appel: gesucht, nach der richtigen
Kristina Appel: beruflichen Aufgabe,
Kristina Appel: während du auch noch in deiner
Kristina Appel: Beziehung warst und als du schon
Kristina Appel: Kinder hattest, hast du versucht,
Kristina Appel: ein Studium zu beginnen,
Kristina Appel: bis damit ganz häufig irgendwie...
Kristina Appel: Viele Hürden haben dich daran
Kristina Appel: gehindert und da war Bevormundung
Kristina Appel: involviert, da war Einschränkung, da
Kristina Appel: war Unverständnis, aber da war vor
Kristina Appel: allem auch Bürokratie, da gab
Kristina Appel: es was mit dem BAföG und es gab was
Kristina Appel: mit der Uni.
Kristina Appel: Das heißt, Menschen, Bürokratie, das
Kristina Appel: System hat dich so ein bisschen
Kristina Appel: ausgebremst, aber du hattest eben
Kristina Appel: auch Menschen, die dich
Kristina Appel: gesehen haben und wahnsinnig
Kristina Appel: unterstützt haben, und als du
Kristina Appel: beschrieben hast, wie deine neue
Kristina Appel: Vermieterin auf dich reagiert
Kristina Appel: hat.
Kristina Appel: Sind mir fast die Tränen gekommen.
Kristina Appel: Musstest du lernen, die Hilfe
Kristina Appel: anzunehmen?
Kristina Appel: Oder war es so, dass du gesagt hast,
Kristina Appel: oh, jemand kümmert
Kristina Appel: sich, jemand nimmt mich an?
Ayla Işik: Also es war so, dass die Umstände,
Ayla Işik: in denen ich damals in der Ehe
Ayla Işik: war, gab eine Erwartungshaltung
Ayla Işik: an meine Rollen als Ehefrau,
Ayla Işik: Mutter, Muslimin, Schwägerin,
Ayla Işik: Schwiegertochter und ich habe halt
Ayla Işik: diese Rollen alle erfüllt und da war
Ayla Işik: wenig Platz um überhaupt
Ayla Işik: Zeit zu haben darüber nachzudenken,
Ayla Işik: wer bin ich denn, was möchte ich
Ayla Işik: denn, was will ich machen.
Ayla Işik: Und deswegen sind viele Anläufe auch
Ayla Işik: gescheitert.
Ayla Işik: Ich war schon immer auch als - also
Ayla Işik: ich bin die Älteste von sechs
Ayla Işik: Kindern und ich habe nur jüngere
Ayla Işik: Brüder - und es war schon damals so,
Ayla Işik: dass ich immer so dafür selber
Ayla Işik: sorgen musste, dass ich die Dinge
Ayla Işik: bekomme, die ich möchte,
Ayla Işik: und habe nie um Hilfe oder so
Ayla Işik: gebeten, und als diese Situation mit
Ayla Işik: dieser Vermieterin zum Beispiel war,
Ayla Işik: also es war
Ayla Işik: so, mit Zeitdruck musste ich eine
Ayla Işik: Wohnung finden und ich war
Ayla Işik: damals in der Trennungszeit und
Ayla Işik: habe beim Jobcenter damals
Ayla Işik: Hartz IV bekommen, drei Kinder,
Ayla Işik: damals war auch noch nicht sicher,
Ayla Işik: ob ich alleine, also ich wollte
Ayla Işik: eigentlich mit den Kindern weg,
Ayla Işik: ja, finde mal eine Wohnung
Ayla Işik: mit Kopftuch,
Ayla Işik: mit Hartz-IV-Bescheid, drei Kindern.
Ayla Işik: Und irgendwann kam die Entscheidung,
Ayla Işik: dass ich alleine ausziehe,
Ayla Işik: aber ich hatte trotzdem das Kopftuch
Ayla Işik: und trotzdem meinen
Ayla Işik: Jobcenter-Bescheid.
Ayla Işik: Als ich dann bei dieser Vermieterin
Ayla Işik: war, wir haben ganz lange
Ayla Işik: gesprochen, das steht auch
Ayla Işik: ausführlich im Buch, dann kam sie
Ayla Işik: ins Wohnzimmer, kam wieder zurück
Ayla Işik: und hatte dann den Mietvertrag da
Ayla Işik: und ich war total sprachlos, weil
Ayla Işik: ich habe das nicht erwartet und es
Ayla Işik: sind danach noch ein paar solche
Ayla Işik: Sachen passiert.
Ayla Işik: Es ist etwas, was sehr berührend
Ayla Işik: ist, aber das ist auch das, was das
Ayla Işik: Menschliche ist, was in unserer
Ayla Işik: Gesellschaft oft ein bisschen
Ayla Işik: so in den Hintergrund rückt,
Ayla Işik: was ich sehr schade finde.
Kristina Appel: Einer meiner Lieblingssätze aus
Kristina Appel: deinem Buch, das du geschrieben
Kristina Appel: hast: "Heute weiß ich, wer einmal
Kristina Appel: ein System durchschaut hat, und
Kristina Appel: hier ist es egal, um welches System
Kristina Appel: es sich handelt, unterwirft sich
Kristina Appel: ihm, wenn überhaupt, nur noch
Kristina Appel: freiwillig." Und ich frage mich,
Kristina Appel: ob dir seit deiner Entwicklung mal
Kristina Appel: ein System begegnet ist, wo du das
Kristina Appel: Gefühl hast, ja, das ergibt wirklich
Kristina Appel: Sinn für mich?
Ayla Işik: Also Systeme sind ja per se nichts
Ayla Işik: schlimmes, aber Systeme,
Ayla Işik: die einen in
Ayla Işik: eine bestimmte Richtung drängen
Ayla Işik: oder kontrollieren, sind,
Ayla Işik: finde ich, mit Vorsicht zu genießen.
Ayla Işik: Systeme würden auch gut
Ayla Işik: funktionieren, wenn die Menschen,
Ayla Işik: die in diesen Systemen sind, bei
Ayla Işik: sich bleiben würden, also wenn jeder
Ayla Işik: seine Werte kennt.
Ayla Işik: Und es gibt ja, also das, was ich
Ayla Işik: nicht möchte, dass du mir antust,
Ayla Işik: tue ich dir auch nicht an.
Ayla Işik: Und wenn man so das verinnerlicht,
Ayla Işik: können Systeme auch was Wunderbares
Ayla Işik: sein.
Ayla Işik: Und wenn ich mit meinen Kindern zum
Ayla Işik: Beispiel auch über dieses Thema
Ayla Işik: Systeme spreche, dann frag ich sie
Ayla Işik: immer, hinterfrag
Ayla Işik: dich, wer von
Ayla Işik: dem profitiert, was du da tust.
Ayla Işik: Also, wenn du jetzt zum Beispiel
Ayla Işik: fünfmal am Tag betest, am Ende
Ayla Işik: ist es etwas, was zwischen dir und
Ayla Işik: Gott ist.
Ayla Işik: Aber wer hat, wenn Du das
Ayla Işik: nicht tust, wem entziehst
Ayla Işik: du sozusagen dann die Macht?
Ayla Işik: Jemand, der diese Systeme
Ayla Işik: durchschaut hat und auch angstfrei,
Ayla Işik: sag ich mal, lebt oder
Ayla Işik: keine Angst auch hat, seinen Werte
Ayla Işik: treu zu bleiben und auch Grenzen
Ayla Işik: aufzuzeigen, mit den Konsequenzen
Ayla Işik: vielleicht dann auch.
Ayla Işik: Also man kann diese Person nicht
Ayla Işik: mehr in eine bestimmte Richtung
Ayla Işik: bringen oder manipulieren oder
Ayla Işik: kontrollieren oder Macht ausüben.
Ayla Işik: Und das ist eigentlich etwas,
Ayla Işik: was ich jedem Menschen wünsche,
Ayla Işik: aber im Grunde ist das auch etwas,
Ayla Işik: das eine große Gefahr für Menschen
Ayla Işik: darstellt, die gerne Macht haben
Ayla Işik: wollen oder Systeme, die Macht
Ayla Işik: ausüben möchten.
Kristina Appel: Wenn wir jetzt, wir sind auf einer
Kristina Appel: Karrieremesse, wenn wir
Kristina Appel: das System umsetzen oder
Kristina Appel: als Arbeitsplatz definieren,
Kristina Appel: dann wurde zumindest
Kristina Appel: mir in meiner Generation
Kristina Appel: beigebracht, ja ein Arbeitsplatz ist
Kristina Appel: ein klares System
Kristina Appel: mit Regeln, denen du zu folgen
Kristina Appel: hast und du hast eine
Kristina Appel: Funktionsbeschreibung und innerhalb
Kristina Appel: dieser hast du auch zu funktionieren
Kristina Appel: und es gibt eine klare Hierarchie.
Kristina Appel: Wir suchen in den
Kristina Appel: Gesprächen um New Work und
Kristina Appel: Diversity immer nach Lösungen, wie
Kristina Appel: wir das aufweichen können.
Kristina Appel: Aber ich glaube, ganz vielen
Kristina Appel: Unternehmen gelingt es nicht so
Kristina Appel: richtig, Systeme zu
Kristina Appel: kreieren, in denen Individuen sich
Kristina Appel: selbst verwirklichen können.
Kristina Appel: Wie sähe in deinen Augen so ein
Kristina Appel: Arbeitsplatz aus?
Ayla Işik: Also ich glaube, einer der Gründe,
Ayla Işik: warum viele Unternehmen sich nicht
Ayla Işik: trauen, mal so
Ayla Işik: das System umzudrehen oder
Ayla Işik: mal so um 180 Grad zu drehen,
Ayla Işik: ist so diese Angst vor dem
Ayla Işik: Ungewissen, vor dem vielleicht
Ayla Işik: nicht Kontrollierbaren, vor den
Ayla Işik: Neuen, was man nicht kennt, weil wir
Ayla Işik: Menschen sind ja Gewohnheitstiere
Ayla Işik: und wenn wir in unserer Gesellschaft
Ayla Işik: bestimmte Definitionen fest verankert
Ayla Işik: haben, dann ist das die Norm.
Ayla Işik: Und wenn alles, was nicht zu dieser
Ayla Işik: Norm gehört, plötzlich da ist,
Ayla Işik: ist das erstmal eine Gefahr.
Ayla Işik: Ja, das ideale Unternehmen oder
Ayla Işik: was auch immer das dann wäre,
Ayla Işik: wäre ein Ort, wo erstmal
Ayla Işik: der Mensch gesehen wird.
Ayla Işik: Also der Mensch mit dem Potenzial,
Ayla Işik: sowohl mit den Kompetenzen, die die
Ayla Işik: Person mitbringt, aber auch
Ayla Işik: von der anderen Seite die
Ayla Işik: Bereitschaft, über den Tellerrand zu
Ayla Işik: schauen.
Ayla Işik: Die Bereitschaff für Veränderung.
Ayla Işik: Und zwar Mutig-Veränderung,
Ayla Işik: also neugierig sein, aber auch eine
Ayla Işik: gewisse Demutshaltung,
Ayla Işik: also diese Haltung des Nichtwissens.
Ayla Işik: Und ich finde, jemand, der diese
Ayla Işik: Haltung verinnerlicht des
Ayla Işik: Nicht-Wissens, ist sozusagen
Ayla Işik: die ideale Person,
Ayla Işik: um Veränderung möglich zu machen.
Ayla Işik: Also es geht um Neugier und Mut.
Kristina Appel: Also so unvoreingenommen wie
Kristina Appel: möglich, offen für
Kristina Appel: neue Eindrücke, Andersartigkeit,
Kristina Appel: Unterschiede.
Ayla Işik: Aber auch so diese menschlichen
Ayla Işik: Werte wie Wertschätzung, Respekt, Augenhöhe.
Ayla Işik: Und auch wenn jemand auf die
Ayla Işik: Lösungen auf eine andere
Ayla Işik: Weise kommt, ist das vielleicht auch
Ayla Işik: gut oder vielleicht sogar besser.
Kristina Appel: Ja, ich finde es interessant, dass
Kristina Appel: du eben auch hier jetzt wieder die
Kristina Appel: Angst angesprochen hast, weil ich
Kristina Appel: glaube, dass tatsächlich die
Kristina Appel: größte Handbremse ist, die wir in
Kristina Appel: Unternehmen gerade erleben, ist
Kristina Appel: immer die Angst davor, den
Kristina Appel: elementaren Schritt zu machen, um
Kristina Appel: wirklich einen Wandel
Kristina Appel: voranzutreiben.
Kristina Appel: Seinen eigenen Platz im Leben oder
Kristina Appel: auch in der Karriere zu finden,
Kristina Appel: ich glaube, ist eine der schwersten
Kristina Appel: Aufgaben für viele von uns.
Kristina Appel: Du hast jetzt, kommt es mir vor,
Kristina Appel: einen Platz gefunden, wo du sehr gut
Kristina Appel: hinpasst, du arbeitest bei der
Kristina Appel: Diversity Factory, du kannst deine
Kristina Appel: eigene Vergangenheit, deine
Kristina Appel: Erfahrungen sehr stark einbinden
Kristina Appel: in das, was du tust,
Kristina Appel: aber du machst auch eine
Kristina Appel: Coaching-Ausbildung, du bist
Kristina Appel: kulturelle und theologische
Kristina Appel: Facharbeiterin und du hast mir
Kristina Appel: erzählt, du bist aber eben immer
Kristina Appel: noch selbstständig.
Kristina Appel: Das kommt mir vor, als hättest du
Kristina Appel: dir einen Raum gestaltet, sozusagen,
Kristina Appel: in dem du deine Werte und deine
Kristina Appel: Bedürfnisse und deine Persönlichkeit
Kristina Appel: jetzt verbinden kannst.
Ayla Işik: Das ist für mich ein
Ayla Işik: permanenter Weg, der
Ayla Işik: auch noch nicht zu Ende ist und
Ayla Işik: der auch hoffentlich nie zu Ende
Ayla Işik: geht, weil dann wäre das Stillstand
Ayla Işik: und Stillstand ist für mich
Ayla Işik: gleichzusetzen mit tot.
Ayla Işik: Also auch geistig tot.
Ayla Işik: Es geht um das Gefühl der
Ayla Işik: Zugehörigkeit und wenn ich, wenn ich
Ayla Işik: in einem Unternehmen bin und in
Ayla Işik: diesem Unternehmen das Gefühl von
Ayla Işik: Zugehörigkeit bekomme, dann bleibe
Ayla Işik: ich in diesem Unternehmen.
Ayla Işik: Wenn ich in einer Community bin, es
Ayla Işik: geht immer um das Gefühl der
Ayla Işik: Zugehörigkeit, was ein Urbedürfnis
Ayla Işik: von uns Menschen ist, aber wenn wir
Ayla Işik: das schaffen, dieses
Ayla Işik: Zugehörigkeitsgefühl bei uns selbst
Ayla Işik: zu finden, dann ist man viel, viel
Ayla Işik: freier und dann kann man auch nach
Ayla Işik: den eigenen Werten alles so
Ayla Işik: gestalten, wie man möchte.
Ayla Işik: Und das, was ich jetzt mache,
Ayla Işik: ist der jetzige Zustand und was
Ayla Işik: in zwei Jahren ist, weiß ich nicht.
Ayla Işik: Aber die Dinge, die ich jetzt tue,
Ayla Işik: die tue ich, weil sie zu mir
Ayla Işik: gehören und zu mir passen.
Ayla Işik: Aber der Weg geht weiter.
Kristina Appel: Du bist jetzt Mutter dreier
Kristina Appel: Söhne, die drei erleben
Kristina Appel: durch dich, durch deine Geschichte,
Kristina Appel: durch deinen Ex-Mann,
Kristina Appel: also ihren Vater und seine Familie
Kristina Appel: zwei sehr unterschiedliche Welten.
Kristina Appel: Wie navigierst du dich da durch?
Ayla Işik: Ich nehme sie mit, wenn sie
Ayla Işik: mitkommen möchten.
Ayla Işik: Ich biete ihnen Möglichkeiten, also
Ayla Işik: mittlerweile sind sie ja keine
Ayla Işik: Kinder mehr.
Ayla Işik: Der Jüngste ist 15, der Älteste ist
Ayla Işik: 22.
Ayla Işik: Vor zehn Jahren waren sie
Ayla Işik: entsprechend jünger.
Ayla Işik: Ich habe natürlich immer Rücksicht
Ayla Işik: genommen, weil ihre Welt und ihre
Ayla Işik: Realität ist eine andere gewesen als
Ayla Işik: meine. Und meine hat sich ja auch
Ayla Işik: permanent irgendwie immer verändert.
Ayla Işik: Und ich beschreibe auch im Buch,
Ayla Işik: wie ich zum Beispiel das erste Mal
Ayla Işik: mit denen Schwimmen gegangen bin.
Ayla Işik: Ich habe mich ja auch erst spät
Ayla Işik: getraut, einen Bikini zum Beispiel
Ayla Işik: anzuziehen, und dann habe ich einmal
Ayla Işik: den Kindern meinen Bikini so
Ayla Işik: angezogen, also präsentiert
Ayla Işik: und mein
Ayla Işik: Sohn hat dann gesagt, Mami das geht
Ayla Işik: nicht, man sieht deinen Hintern.
Ayla Işik: Und ich habe gesagt, wir gehen jetzt
Ayla Işik: mal zusammen, wenn ihr Lust habt,
Ayla Işik: ins Freibad und dann entscheiden
Ayla Işik: wir, ob wir uns wohlfühlen und wenn
Ayla Işik: wir uns nicht wohlführen oder ihr
Ayla Işik: euch nicht wohlfühlt, gehen wir
Ayla Işik: wieder.
Ayla Işik: Oder auch bei anderen Sachen,
Ayla Işik: die nicht in ihrer Realität
Ayla Işik: oder Teil ihrer Realität sind,
Ayla Işik: nehme ich sie mit, wenn sie möchten,
Ayla Işik: ich frage sie vorher.
Ayla Işik: Aber das, was sie mitbekommen,
Ayla Işik: das sind unterschiedliche
Ayla Işik: Lebensrealitäten und
Ayla Işik: unterschiedliche Möglichkeiten,
Ayla Işik: das Leben zu gestalten.
Ayla Işik: Und ich glaube, das ist etwas, was
Ayla Işik: sehr bereichernd auch ist.
Ayla Işik: Und sie sehen ja auch ein anderes
Ayla Işik: Frauenbild jetzt.
Ayla Işik: Ich halte mich ja trotzdem an meine
Ayla Işik: eigenen Regeln, die sehr
Ayla Işik: werteorientiert sind.
Ayla Işik: Aber so wie sie zum Beispiel jetzt
Ayla Işik: leben mit dem Vater und der
Ayla Işik: Stiefmutter und der Familie
Ayla Işik: des Vaters, also es ist eine ganz
Ayla Işik: andere Realität als jetzt meine zum
Ayla Işik: Beispiel.
Kristina Appel: Und dabei bringst du ihnen aber
Kristina Appel: das bei, was du gelernt hast,
Kristina Appel: nämlich ein selbstbestimmtes Leben
Kristina Appel: zu führen, weil du ihnen die
Kristina Appel: Möglichkeit lässt, ihre eigenen
Kristina Appel: Entscheidungen zu treffen, schon in
Kristina Appel: ihrem jungen Alter.
Kristina Appel: Möchtest du sagen, wie alt die sind?
Ayla Işik: 22, 17 und 15.
Ayla Işik: Die sind auch alle größer als ich.
Kristina Appel: Ich möchte euch allen die
Kristina Appel: Möglichkeit geben, Sümeyye selbst
Kristina Appel: Fragen zu stellen.
Kristina Appel: Da geht's auch schon los.
Zuhörerin 1: Vielen Dank erstmal für die
Zuhörerin 1: Offenheit.
Zuhörerin 1: Es sind ein paar mal die Begriffe
Zuhörerin 1: gefallen Selbstbestimmung, Freiheit,
Zuhörerin 1: sich befreien.
Zuhörerin 1: Und man muss ja jetzt schon sagen,
Zuhörerin 1: das Kopftuch in Deutschland ist
Zuhörerin 1: immer noch so ein hochpolitisches
Zuhörerin 1: Thema und steht in
Zuhörerin 1: einigen Kontexten oder für viele
Zuhörerin 1: Personen für die Unterdrückung
Zuhörerin 1: der Frau. Mich würde einfach
Zuhörerin 1: interessieren, wie du persönlich das
Zuhörerin 1: einordnest, wie viel dieser
Zuhörerin 1: Debatten findest du sind,
Zuhörerin 1: angemessen, wieviel Raum dürfen sie
Zuhörerin 1: bekommen, welche Fragen können,
Zuhörerin 1: sollen vielleicht auch gestellt
Zuhörerin 1: werden, welche sind vielleicht auch
Zuhörerin 1: einfach nur übergriffig oder haben
Zuhörerin 1: anti-muslimische Tendenzen?
Ayla Işik: Ich werde immer gefragt, ob ich
Ayla Işik: gegen das Kopftuch bin, und ich sage
Ayla Işik: immer, nein, ich bin nicht gegen das
Ayla Işik: Kopftuch, ich bin gegen
Ayla Işik: Unfreiwilligkeit.
Ayla Işik: Und wenn ein Mensch etwas freiwillig
Ayla Işik: tut, dann tut er das in erster Linie
Ayla Işik: erst mal für sich selbst.
Ayla Işik: Das ist die eine Seite.
Ayla Işik: Und die andere Seite, was du
Ayla Işik: meintest mit der Gesellschaft
Ayla Işik: und der aktuellen Debattenkultur
Ayla Işik: und diese ganzen Themen.
Ayla Işik: Ich finde es sehr erschreckend, dass
Ayla Işik: Politik und auch Gesellschaft in
Ayla Işik: diese Bereiche eingreift,
Ayla Işik: weil das ist etwas Höchstpersönliches.
Ayla Işik: Es wird auch auf den Schultern immer
Ayla Işik: von Frauen ausgetragen,
Ayla Işik: leider. Also nicht nur bei den
Ayla Işik: muslimischen Frauen, sondern
Ayla Işik: generell auch, wenn wir jetzt
Ayla Işik: einfach mal auf die Frauen in
Ayla Işik: Vorständen, Führungspositionen und
Ayla Işik: Aufsichtsräten und so weiter schauen
Ayla Işik: oder überhaupt das Gender Pay Gap.
Ayla Işik: Also alles, was passiert in dieser
Ayla Işik: Gesellschaft, hat patriarchale
Ayla Işik: Ursachen.
Ayla Işik: Ob es jetzt das Kopftuch ist, oder
Ayla Işik: ob es diese Ungerechtigkeiten
Ayla Işik: innerhalb der Gesellschaft auf
Ayla Işik: unterschiedliche Ebenen ist.
Ayla Işik: Ich denke, wenn eine Frau um
Ayla Işik: ihren Wert weiß, die Dinge wirklich
Ayla Işik: aus Überzeugung und Freiwilligkeit
Ayla Işik: macht, dann ist sie stark dagegen
Ayla Işik: anzugehen. Und wenn sie angegriffen
Ayla Işik: wird, aus welchen Gründen auch
Ayla Işik: immer, dann ist es nicht ihr Ort.
Ayla Işik: Dann muss sie sich einen anderen Ort
Ayla Işik: suchen. Ich finde diese Kämpfe,
Ayla Işik: da geht so viel an Energie und
Ayla Işik: Ressourcen weg.
Ayla Işik: Man kann diese Energien ganz
Ayla Işik: woanders viel besser einsetzen
Ayla Işik: als an Orten, wo eigentlich nur
Ayla Işik: verbrannte Erde am Ende hinterlassen
Ayla Işik: wird. Also ich ermutige jede Frau,
Ayla Işik: ihren Weg zu gehen und zu wissen,
Ayla Işik: warum sie etwas tut.
Ayla Işik: Auch wenn sie Kopftuch trägt, warum
Ayla Işik: die das Kopftucht trägt.
Ayla Işik: Und wenn sie es freiwillig macht -
Ayla Işik: und ich habe in meiner Familie zwei
Ayla Işik: Schwägerinnen, die tragen absolut
Ayla Işik: freiwillig ads Kopftuch, wenn wir
Ayla Işik: uns sehen, es ist nie Thema.
Ayla Işik: Also ich werde nicht belehrt, du
Ayla Işik: machst es falsch, ich mache es
Ayla Işik: richtig.
Ayla Işik: Weil sie macht es für sich und ich
Ayla Işik: mache das, was ich mache für mich.
Ayla Işik: Und das ist eine ganz andere
Ayla Işik: Begegnungsebene und Qualität
Ayla Işik: auch.
Kristina Appel: Möchte noch jemand eine Frage
Kristina Appel: stellen?
Zuhörerin 2: Hallo. Ich finde es sehr
Zuhörerin 2: interessant, weil ich habe auch
Zuhörerin 2: Religionswissenschaft studiert mit
Zuhörerin 2: Schwerpunkt Islam und habe mich
Zuhörerin 2: auch lange damit beschäftigt, was
Zuhörerin 2: ist eigentlich Freiwilligkeit und
Zuhörerin 2: was kann Freiwilligkeit sein.
Zuhörerin 2: Weil eigentlich ist es ja so, sagen
Zuhörerin 2: ja auch manche Neurowissenschaftler:innen,
Zuhörerin 2: dass wir gar nicht so freiwillige
Zuhörerin 2: Entscheidungen treffen können.
Zuhörerin 2: Egal jetzt, in welchem Kontext.
Zuhörerin 2: Ich habe mich nicht freiwillig
Zuhörerin 2: entschieden, das zu tragen, was ich
Zuhörerin 2: trage.
Zuhörerin 2: Weil ich auch dahingehend sozialisiert
Zuhörerin 2: worden bin, dass es Leggings gibt
Zuhörerin 2: und Tops gibt und so weiter.
Zuhörerin 2: Wie freiwillig können denn diese
Zuhörerin 2: Entscheidungen sein?
Zuhörerin 2: Du hast dich ja auch da raus
Zuhörerin 2: gearbeitet sozusagen aus diesem
Zuhörerin 2: System.
Zuhörerin 2: Inwiefern kann man von
Zuhörerin 2: Freiwilligkeit sprechen, wenn wir so
Zuhörerin 2: stark sozialisiert sind in
Zuhörerin 2: bestimmten Systeme und in bestimmten
Zuhörerin 2: Werte?
Ayla Işik: Der erste Schritt wäre, aus meiner
Ayla Işik: Perspektive erst mal sich aus
Ayla Işik: einer Metaperspektive diese Systeme
Ayla Işik: und diese Glaubenssätze anzuschauen.
Ayla Işik: Also jetzt in Bezug zum Beispiel auf
Ayla Işik: die Kleidung, die du angesprochen
Ayla Işik: hast. Warum bin ich so sozialisiert?
Ayla Işik: Wer hat das gesagt?
Ayla Işik: Wird das erwartet von mir?
Ayla Işik: Fühle ich mich wohl damit?
Ayla Işik: Entspricht das mir?
Ayla Işik: Und dann ist es ja freiwillig, weil
Ayla Işik: dann ist ja eine Entscheidung, die
Ayla Işik: du für dich getroffen hast und
Ayla Işik: dahinter stehst.
Ayla Işik: Freiwilligkeit ist, wenn man vor
Ayla Işik: allem, sage ich mal, in dieser
Ayla Işik: Gesellschaft ein Teil ist und auch
Ayla Işik: Arbeit nachgeht und
Ayla Işik: soziale Verpflichtungen hat,
Ayla Işik: ist Freiwillig,eit natürlich
Ayla Işik: manchmal nicht 100 Prozent
Ayla Işik: gegeben, aber solange die Dinge,
Ayla Işik: die ich tue, aus meiner eigenen
Ayla Işik: Entscheidung heraus bewusst
Ayla Işik: passieren, dann würde ich
Ayla Işik: sagen, ist da eine Freiwilligkeit,
Ayla Işik: weil ich habe mich bewusst dafür
Ayla Işik: entschieden.
Ayla Işik: Wenn ich mich entscheide, einen Job
Ayla Işik: zu beginnen, entscheide ich mich,
Ayla Işik: weil ich diesen Job möchte.
Ayla Işik: Wenn ich den Job kündige, entscheide
Ayla Işik: ich mich, weil ich den Job nicht
Ayla Işik: mehr möchte. Das ist meine
Ayla Işik: freiwillige Entscheidung.
Ayla Işik: Also niemand hat mir das gesagt.
Ayla Işik: Aber natürlich gibt es Regeln zum
Ayla Işik: Thema und wir leben einfach in
Ayla Işik: einer Gesellschaft mit Regeln.
Kristina Appel: Du hast vorhin die neue Partnerin,
Kristina Appel: ich glaube Ehefrau mittlerweile
Kristina Appel: deines Ex-Manns erwähnt.
Kristina Appel: Ich habe vorhin auch die Vermieterin
Kristina Appel: erwähnt und ich wollte gerne wissen,
Kristina Appel: wie du den Austausch mit Frauen,
Kristina Appel: die Beziehungen zu anderen Frauen
Kristina Appel: auf deinem Weg jetzt erlebt hast.
Kristina Appel: Ich finde es besonders schön, wie
Kristina Appel: du deine Beziehung zu der
Kristina Appel: Frau deines Ex-Mannes beschreibst,
Kristina Appel: weil ihr unfassbar wertschätzend
Kristina Appel: miteinander umgeht und du ihr sehr
Kristina Appel: mit deinen Kindern vertraust.
Kristina Appel: Und ich glaube, egal in welcher
Kristina Appel: Konstellation sowas passiert,
Kristina Appel: dieses weibliche Verständnis für die
Kristina Appel: Situation der anderen ist
Kristina Appel: vielleicht was ganz Besonderes.
Kristina Appel: Erzähl uns, was du erlebt hast.
Ayla Işik: Ich habe die ganze Bandbreite
Ayla Işik: erlebt, von extremer Wertschätzung
Ayla Işik: bis unfassbarem Neid.
Ayla Işik: Ich glaube, das hat jede Frau schon
Ayla Işik: mal erlebt.
Ayla Işik: Aber ich gehe erstmal in eine
Ayla Işik: Begegnung mit Wertschätzungen rein
Ayla Işik: und Respekt.
Ayla Işik: Und wenn die mir nicht
Ayla Işik: entgegengebracht wird, je nach
Ayla Işik: Kontext, entscheide ich entweder
Ayla Işik: weiterzumachen oder aufzuhören.
Ayla Işik: Und die Stiefmutter meiner Kinder,
Ayla Işik: wir haben ein sehr, sehr gutes
Ayla Işik: Verhältnis.
Ayla Işik: Ich muss mal aufpassen, dass wir
Ayla Işik: nicht dicke Freunde werden, weil ein
Ayla Işik: bisschen Distanz sollte vielleicht
Ayla Işik: einfach da sein, weil sie
Ayla Işik: die Stiefmutter ist.
Ayla Işik: Und ich bin unglaublich dankbar,
Ayla Işik: dass es sie gibt und dass sie da ist
Ayla Işik: und ich meine Kinder ihr auch
Ayla Işik: anvertrauen kann.
Ayla Işik: Und das gibt mir auch eine innere
Ayla Işik: Ruhe, also ich weiß, es geht meinen
Ayla Işik: Kindern gut.
Ayla Işik: Und jetzt seit der Pubertät, also
Ayla Işik: die zwei Jüngeren sind ja
Ayla Işik: mittendrin, bin ich sowieso
Ayla Işik: irgendwie zweite Geige.
Ayla Işik: Also ich muss manchmal immer
Ayla Işik: anklopfen, ihr habt da noch eine
Ayla Işik: Mutter.
Ayla Işik: Aber es ist alles gut.
Ayla Işik: Und manchmal tausche ich mich auch
Ayla Işik: mit ihr aus, wie wir diese Jungs
Ayla Işik: auf die Spur wieder kriegen und so.
Ayla Işik: Aber was andere Frauen angeht, ich
Ayla Işik: mache da jetzt keinen Unterschied
Ayla Işik: zwischen den Menschen.
Ayla Işik: Also erst mal ist der Mensch da.
Ayla Işik: Egal welche Pronomen,
Ayla Işik: egal welche Religion, welche
Ayla Işik: Nationalität.
Ayla Işik: Hauptsache, man begegnet sich
Ayla Işik: menschlich.
Ayla Işik: Wenn wir Verständnis für das
Ayla Işik: Gegenüber aufbauen
Ayla Işik: wollen oder mitbringen wollen,
Ayla Işik: dann müssen wir in die Verständigung
Ayla Işik: gehen, dann müssen wir in den
Ayla Işik: Austausch gehen und die beste
Ayla Işik: Haltung ist eine unvoreingenommene,
Ayla Işik: neugierige Haltung und
Ayla Işik: dieses Nicht-Wissen.
Ayla Işik: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ayla Işik: Und mit dieser Haltung reinzugehen,
Ayla Işik: dann kommt man auch in eine
Ayla Işik: Verständigungsebene und dann
Ayla Işik: entwickelt man auch Verständnis.
Kristina Appel: Übersetzt heißt das, wenn ich auf
Kristina Appel: jemanden treffe,
Kristina Appel: darf ich Fragen stellen?
Kristina Appel: Soll ich Fragen stellen?
Kristina Appel: Soll Ich erzählen, wo ich mir
Kristina Appel: unsicher bin?
Kristina Appel: Egal ob es jetzt um Religion geht,
Kristina Appel: um Gender, um
Kristina Appel: Sexualität oder solche Dinge.
Ayla Işik: Genau.
Ayla Işik: Die Angst davor, Fragen
Ayla Işik: zu stellen, sollten wir als
Ayla Işik: Gesellschaft dringend ablegen.
Ayla Işik: Vor allem in den letzten Jahren habe
Ayla Işik: ich so oft auch mit Leuten
Ayla Işik: gesprochen, die haben mir gesagt,
Ayla Işik: ich traue mich gar nicht mehr Fragen
Ayla Işik: zu stelle, weil ich habe immer
Ayla Işik: Angst, die falschen Fragen zu
Ayla Işik: stellen. Da fühlt sich der andere auf
Ayla Işik: den Schlips getreten.
Ayla Işik: Man kann sagen, ich hoffe ich trete
Ayla Işik: dir dich damit zu nahe, aber mich
Ayla Işik: interessiert es wirklich, wie das
Ayla Işik: und das ist.
Ayla Işik: Oder kannst du mir das bitte
Ayla Işik: erklären? Ich weiß es nicht.
Ayla Işik: Und dann begegnet man sich ganz
Ayla Işik: anders.
Ayla Işik: Aber ansonsten spukt man sich
Ayla Işik: irgendwelche Sachen zusammen, die
Ayla Işik: dann gar nicht der tatsächlichen
Ayla Işik: Realität entsprechen und auch nicht
Ayla Işik: der Realität der anderen Person.
Kristina Appel: Danke, dass du dabei warst.
Kristina Appel: Wenn dir die Folge gefallen hat,
Kristina Appel: schenk uns ein Like und empfehle uns
Kristina Appel: weiter. Oder noch besser, abonniere
Kristina Appel: gleich den Podcast.
Kristina Appel: Und wenn du mehr über HerCareer
Kristina Appel: erfahren möchtest, besuche uns
Kristina Appel: im Web unter her-career.com
Kristina Appel: und abonnier den Newsletter unter
Kristina Appel: her-career.com/newsletter.
Kristina Appel: So bleibst du informiert über neue
Kristina Appel: Beiträge der HerCareer Academy,
Kristina Appel: aktuelle Podcast-Episoden
Kristina Appel: und Programm-Highlights der
Kristina Appel: kommenden HerCareer Expo in München.
Kristina Appel: Wir freuen uns sehr, wenn du Teil
Kristina Appel: unseres Netzwerks wirst.
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