Was Eltern gewinnen, wenn sie den Mental Load teilen

Shownotes

Hab ich auch an alles gedacht?

Der „Mental Load“ ist der treueste Begleiter im Alltag vieler Frauen und aller Mütter: Einkauf nicht vergessen! An den Kita-Ausflug denken! Den Kindergeburtstag planen! Weihnachtskarten schreiben! Mit jedem Kind wächst das Pensum – und zugleich die Erschöpfung, denn die mentale Last findet selten ein Ende, ist oft ungesehen und immer unbezahlt. Unsere heutige Speakerin ist selbst Mutter von drei Kindern und erklärt im Gespräch mit Susanne Klingner, wie es zu dieser Ungleichheit kommt und was wir dagegen tun können.

Themen: Mental Load | Care Arbeit | Betreuung | Teilzeit | 30 Stunden Woche

Angaben zur Referentin: Laura Fröhlich ist Journalistin, Referentin und Expertin für Mental Load. 2014 gründete sie ihren erfolgreichen Blog „Heute ist Musik“, auf dem sie sich mit Vereinbarkeit, Feminismus und finanzieller Unabhängigkeit von Frauen beschäftigt. 2020 veröffentlichte sie im Kösel-Verlag ihren Mental Load-Ratgeber „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles!“

Über den Podcast der herCAREER: Sie sind hier richtig, wenn Sie diverse und vor allem weibliche Perspektiven auf arbeitsmarkpolitische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen hören wollen. Lernen Sie dabei von Role Models, Expert:innen und Insidern und nehmen Sie wertvolle Anregungen für Ihre eigene Karriereplanung mit. Mit herCAREER Voice fangen wir vielfältige Sichtweisen ebenso wie ganz persönliche Einblicke und Erfahrungen spannender Frauen ein. Besuchen Sie uns auf her-CAREER.com und lernen Sie uns besser kennen.

herCAREER Voice ist eine Produktion von hauseins für herCAREER – die Plattform für die weibliche Karriere. Projektleitung: Natascha Hoffner Redaktion und Produktion: Miku Sophie Kühmel Sprecherin: Susanne Klingner

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herCareer Voice Live mit Laura Fröhlich

00: 00:00-0 *Musik*

00: 00:09-1 Moderation: Herzlich willkommen zum herCareer Voice Podcast. Sie sind hier richtig, wenn Sie diverse und vor allem weibliche Perspektiven auf arbeitsmarktpolitische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen hören wollen. Lernen Sie dabei von Rolemodels, ExpertInnen und Insidern und nehmen Sie wertvolle Anregungen für Ihre eigene Karriereplanung mit. Mit herCareer Voice fangen wir vielfältige Sichtweisen ebenso wie ganz persönliche Einblicke und Erfahrungen spannender Frauen ein. Von der herCareer Expo live und aus der herCareer Community.

00: 00:41-7 Susanne Klingner: Der Mental Load ist der treuste Begleiter im Alltag vieler Frauen und aller Mütter. Einkauf nicht vergessen, an den Kita-Ausflug denken, den Kindergeburtstag planen, Weihnachtskarten schreiben. Mit jedem Kind wächst das Pensum und zugleich die Erschöpfung, denn die mentale Last findet selten ein Ende, ist oft ungesehen und immer unbezahlt. Unsere heutige Speakerin ist selbst Mutter von drei Kindern und erklärt, wie es zu dieser Ungleichheit kommt und was wir dagegen tun können. Laura Fröhlich ist Journalistin, Referentin und Expertin für Mental Load. 2014 gründete sie ihren erfolgreichen Blog „Heute ist Musik“, auf dem sie sich mit Vereinbarkeit, Feminismus und finanzieller Unabhängigkeit von Frauen beschäftigt. 2020 veröffentlichte sie im Kösel-Verlag ihren Mental Load Ratgeber „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“.

00: 01:32-4 *Musik*

00: 01:43-9 Susanne Klingner: Du arbeitest in einer Kommunikationsagentur für Kids und Familienmarketing.

00: 01:48-3 Laura Fröhlich: Genau.

00: 01:49-1 Susanne Klingner: Und du schreibst seit 2014 in deinem Blog „Heute ist Musik“ über Vereinbarkeit, Feminismus und die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Diese Jobs, dann hältst du Vorträge, bist verheiratet, hast drei Kinder. Ich vermute mal, dass das Buch auch aus einem persönlichen Antrieb entstanden ist oder?

00: 02:07-7 Laura Fröhlich: Ja, ganz genau. Also im Prinzip habe ich mich zunächst mal damit beschäftigt mit dem Thema, weil ich selbst betroffen war. Also einfach durch die vielen Dinge, an die man so denkt im Alltag, mit Familienorganisation, Haushalt und Kids, das waren dann gar nicht mal so diese beruflichen Dinge, sondern wie es, glaube ich, alle Eltern kennen, all diese privaten Kleinigkeiten. Angefangen von Kindergeburtstag steht an, Arzttermine ausmachen, die Kinderklamotten sind zu klein, wer beantwortet Einladungen zu Familienfesten. Also all diese Dinge. Und ich habe mich gefragt, warum es mir so geht und meinem Mann nicht so. Und dann habe ich dieses Konzept Mental Load kennengelernt und habe gedacht, ja das ist ja genau mein Problem. Und habe dann eben auch erfahren, dass es eben ganz ganz vielen Eltern, vor allem eben Müttern, genauso geht. So kam dann dieses Buch zustande.

00: 02:53-2 Susanne Klingner: Aber eigentlich auch erstaunlich, dass man es dann eher indirekt mitbekommt, als jetzt so im direkten Umfeld. Es ist schon noch so auch ein bisschen tabu, dass Mütter, Frauen auch einfach sagen, Leute ich bin jeden einzelnen Tag überfordert oder? Also dieses Gespräch einfach mal zwischendurch gibt es noch nicht so richtig viel.

00: 03:11-9 Laura Fröhlich: Also ich glaube, da spielt eine große Rolle, dass wir einfach eine wahnsinnige Erwartungshaltung an Frauen und eben auch besonders an Mütter haben. Also Frauen, die ein Kind bekommen, die haben sich auch bitte anständig zu kümmern, sollen heutzutage aber dann auch berufstätig sein, finanziell unabhängig und eine gute Partnerin und was weiß ich noch alles. Also die Erwartung ist hoch. Und trotzdem, auch wenn man sich dann zum Beispiel für Berufstätigkeit entscheidet, auch wenn Kinder noch klein sind, hören Frauen dann oft irgendwie Kommentare, also das Umfeld ist dann ja verstört. Und das führt eben auch dazu, dass wir Frauen dann versuchen, zu performen und das Beste zu geben und alles zu vereinbaren. Und am besten sind wir auch noch liebevoll andauernd, backen alles selber und zack kommt eben dieser Mental Load zum Vorschein. Und das ist dann natürlich auch so ein bisschen ein scheinbares Scheitern. Da fühlen sich Frauen dann vielleicht so als würden sie scheitern. Dabei ist das Problem einfach, ja diese gesellschaftliche Erwartungshaltung und auch diese schwierige Vereinbarkeit. Also besonders für Frauen, aber natürlich für alle Menschen.

00: 04:13-4 Susanne Klingner: Mental Load meint ja noch mal ein bisschen mehr als eine lange Todo-Liste oder Stress. Kann man so definieren, kannst du so sehr genau definieren, worüber wir sprechen, wenn wir jetzt über Mental Load sprechen?

00: 04:27-4 Laura Fröhlich: Also genau, dieses Konzept Mental Load bedeutet im Prinzip oder Über- oder Belastung durch dieses an alles denken müssen. Zum Beispiel im familiären Bereich, betrifft dann Familienorganisation, Haushalt, Kinderbetreuung. Betrifft aber eben vor allem Menschen, die sehr viel Fürsorgearbeit machen. Also beispielsweise wenn ich mich um meine Angehörigen kümmere, dann kann ich da genauso drunter leiden und das gibt es auch im beruflichen Kontext. Das heißt, wenn ich mich immer zuständig fühle für die ganze Fürsorge, ich kümmere mich um das Geschenk für Kolleginnen, ich räume die Kaffeemaschine aus, ich gucke, dass bei uns in der Abteilung die Stimmung gut ist, dann führt es im Prinzip auch schnell dazu. Also es hat immer sehr viel mit Carearbeit, Fürsorgearbeit zu tun, aber im familiären Kontext ist es dann eben ganz besonders stressig und mit kleinen Kindern oder mit kranken Angehörigen, genau, dann führt es eben oft zu einer Überlastung und Belastung.

00: 05:18-8 Susanne Klingner: Also der wichtige Punkt ist vor allen Dingen, das ist nicht nur, man muss viel machen, sondern man muss an vieles denken. Also es ist dann zum Beispiel auch, die Kinder ermahnen, tu bitte dieses und jenes so. Also es ist so, einfach da kommt immer noch was drauf, noch was drauf, noch was drauf. Auch wenn es gar nicht nur die eigene Toto-Liste betrifft.

00: 05:36-9 Laura Fröhlich: Du sprichst da was ganz wichtiges an. Denn dieses Ausführen einer einzelnen Aufgabe ist die eine Sache, aber daran muss ja auch gedacht werden. Diese Aufgaben müssen konzipiert werden, also wie regele ich das alles, wie kann ich mich organisieren, wann müssen die Kinder dies und jenes machen oder wie strukturieren wir unseren Alltag. Und diese Denkarbeit ist eben so unsichtbar, und deshalb empfinden wir sie nicht als Arbeit und haben das Gefühl, die, die zuständig sind, die machend das doch so alles nebenbei, die haben ihren Alltag im Griff. Dass aber der Kopf voll ist an Aufgaben und das Abschalten immer schwerer fällt, das ist eben das Problem und darauf macht dieses Konzept dann eben auch aufmerksam.

00: 06:14-4 Susanne Klingner: Da wäre es ganz gut, jetzt die Maren Urner hier zu haben, die vor ein paar Stunden hier saß, wo du sitzt, weil die als Neurowissenschaftlerin total verstehen würde, was das für einen Stress bedeutet, wenn man ständig an alles denken muss und die Verantwortung dafür trägt. Es ist ja so ein totales Phänomen, dass, bevor Menschen miteinander Kinder kriegen, sie absolut davon überzeugt sind, also die allermeisten, dass sie sich das gleichberechtigt aufteilen werden.

00: 06:38-6 Laura Fröhlich: Ja.

00: 06:39-3 Susanne Klingner: Dann ist das Kind da oder dann sind die Kinder da und dann funktioniert das überhaupt nicht mehr. Was sind da so die Knackpunkte, an denen es scheitert?

00: 06:47-6 Laura Fröhlich: Ich glaube, es ist schon vorher. Also ein Paar, das jetzt zum Beispiel in einer heterosexuellen Beziehung lebt, hat schon vorher so Rollen, auch wenn man gemeinsam saubermacht, einkauft, ist dann doch diese Denkarbeit in vielen Fällen, nicht immer unbedingt, aber schon auf Seiten der Frau. Und warum? Weil wir als Frauen so sozialisiert werden. Also wir können das nicht besser, wir sind nicht dafür besser gemacht, aber schon von kleinauf lernen Mädchen, dass es dazugehört, als junge Frau für Atmosphäre zu sorgen, der Oma eine Karte zu schreiben oder auch Beziehungen zu pflegen, und dann kommt man innerhalb einer heterosexuellen Beziehung dann auch in diese Rolle. Und wenn dann Kinder dazukommen, dann schnappt die Falle oft so richtig zu und das liegt eben auch daran, dass wir in so speziellen Situationen auf alte Rollenmuster zurückgreifen und wir haben eben auch gelernt, es kümmerte sich die Mama, die Oma, die Tante. Wir sind Frauen, wir fühlen uns als Frau und wir wissen, die Gesellschaft erwartet es und zack können wir dann auch schwerer abgeben, wollen die Dinge übernehmen und fühlen uns verantwortlich. Also ganz unbewusst läuft das ab und man muss richtig hart dagegen arbeiten, dass Mann, Frau, alle Menschen eben ja nicht in diese stereotypen Rolle treten, Falle treten.

00: 08:02-0 Susanne Klingner: Also eigentlich das Traurige ist ja, dass wir diese Diskussion schon sehr sehr lange führen. Also dieses Phänomen gibt es schon sehr lang. Es bewegt sich sehr wenig. Und dann hast du ein sehr spannendes Phänomen in deinem Buch mit drin, was wir, glaube ich, alle so ein bisschen unterbewusst oder vielleicht auch schon so ein bisschen bewusst kennen, aber was noch mal oben drauf kommt, nämlich SocialMedia. Die Rolle von SocialMedia bei unserem Rollenverständnis als Mütter, als Partnerin und so weiter. Da entsteht ja eine ganz neue Welt von Druck.

00: 08:40-2 Laura Fröhlich: Ja, ganz genau, also es gibt natürlich auch ganz viele tolle Kanäle, die sich genau mit Gleichberechtigungsthemen auseinandersetzen, aber dieses Bild der Frau, jetzt beispielsweise bei Instagram, ist da doch auch teilweise sehr traditionell. Das heißt, wir kennen dieses Mutterbild mit diesen hohen Erwartungen, die Mutter, die sich kümmert, die backt und macht und tut und wenn man dann diese Bilder sieht, dann denken wir, ja genau, eigentlich muss es doch so sein, so kennen wir es seit Jahrhunderten von Jahren und deshalb ist es, glaube ich, auch immer noch erfolgreich, aber zementiert natürlich diese Rolle der sich kümmernden Frau und setzt auch Frauen unter Druck, die sagen, eigentlich will ich gar nicht backen, aber auf Instagram machen alle guten Mütter das, also muss ich es eben auch tun. Und diese Erwartungshaltung wird dadurch natürlich immer höher. Und je mehr wir da diese Frauenrolle inszenieren als die fürsorgende liebende Mutter, desto stärker wird es natürlich. Also da ist es auch ganz wichtig, aufzuklären, dass Bilder, denen wir täglich begegnen, eben noch vermehrt die sich kümmernde Mutter zeigen und diese Bilder prägen uns und die machen dann, dass wir uns als Mutter, als Frau, Schwester, Freundin einfach genau für diese Sachen verantwortlich fühlen.

00: 09:51-1 Susanne Klingner: Das Problem ist ja wirklich so die Kultur, in der wir leben. Also so weibliche Fürsorge oder weibliche Liebe wird mit Fürsorge gleichgesetzt. Also wenn man zum Beispiel sagt, die Mutter ist fürsorglich, dann hat es sehr viel mit Kümmern, mit Dasein, mit Präsentsein zu tun. Wenn man sagt, das ist ein fürsorglicher Vater, wird man eventuell eher Fürsorge als Geld definieren, also der sorgt gut für seine Familie, der verdient viel Geld. Wie kann man das denn aufbrechen? Weil das ist ja ein riesengroßer gesellschaftlicher Diskurs.

00: 10:24-9 Laura Fröhlich: Also ich glaube, mit solchen Diskussionen wie heute, darüber zu sprechen, warum ist es so, warum setzen wir Frauen mit Fürsorge gleich, Männer dann eher mit dem Erfolg und dem finanziellen Versorgen? Also darüber zu sprechen, woher es kommt. Also da könnte man jetzt noch mal drüber wirklich Vorträge halten, weil es auch ganz spannend ist. Ja und dann auch einfach noch mal zu sagen, wohin uns das führt. Also es führt eben zu mental belasteten Müttern. Es führt zu Vätern, die wenig Anteil haben, weil sie so viel erwerbstätig arbeiten müssen. Und ich glaube, diese Diskussionen, diese politischen Diskussionen sind da wichtig. Es müssen sich die Arbeitnehmer auch, Arbeitgeber auch mit diesem Thema beschäftigen, finde ich ganz wichtig. Ja und wir brauchen einfach eine gesellschaftliche Debatte, wie wir Menschen die Fürsorge machen, wie wir Eltern unterstützen können und wie wir endlich das schaffen, diese Rollenmodelle abzubauen. Also von wegen, Frauen können kein Technik oder können keine technischen Berufe ausführen. Und genau so was wie heute hier führt dann natürlich dazu, dass wir sehen, na klar können die das. Das sind einfach nur die Bilder in unseren Köpfen, die uns da etwas vorgaukeln.

00: 11:29-8 Susanne Klingner: Aber es gibt natürlich immer so, ja wie du auch schon angesprochen hast, einmal die individuelle Ebene, also wir können versuchen, selber so ganz viel zu ändern, wir können Vorbild sein dun dann gibt es ja so die strukturelle Ebene. Also die Arbeitgeber sind ja so der eine Punkt. Dann gibt es aber auch, das kommt ja auch alles in deinem Buch vor, wirklich gesetzliche Regelungen, also wirklich harte Fakten, mit denen man sich auseinandersetzen muss, sogar wenn man als Paar entscheidet, wir machen das jetzt gleich. Also was sind da so Sachen, die auch wirklich auf struktureller Ebene noch passieren müssten, gesetzlich zum Beispiel?

00: 12:05-0 Laura Fröhlich: Also wenn man natürlich die Elternzeit, die gleichberechtigt aufgeteilt wird, fördert oder sogar noch stärker an Bedingungen knüpft, also das Geld gibt es nur, wenn sich das Paar das besser aufteilt, wie es zum Beispiel in skandinavischen Ländern ist. Also das ist zum Beispiel etwas. Weil in den skandinavischen Ländern sieht man deutlich, dass es nicht mehr eine Frage ist des Geschlechts, wer kümmert sich ein halbes Jahr um das Baby oder ein ganzes Jahr, da machen das Männer, Frauen, ist ganz egal. Also das ist zum einen was. Und was ich ganz wichtig finde, diese 40-Stunden-Arbeitswoche noch mal zu diskutieren, ob man das nicht auf 30 Stunden reduziert und eben ganz besonders für Menschen, die sich kümmern. Und dann könnten Männer und Frauen jetzt in einer heterosexuellen Beziehung mit Kindern zusammen, könnten beide erwerbstätig sein, um einfach auch dieses finanzielle Standbein zu haben und dann aber gleichzeitig auch Zeit zu haben, Fürsorge zu tun, sich mit den Kindern auseinanderzusetzen, Zeit zu verbringen. Also das ist auch was. Danke schön. Genau, das ist ganz wichtig, glaube ich, und einfach noch mal deutlich zu machen, wir müssen diese Fürsorgearbeit machen und wir wollen sie auch machen und wir brauchen gesellschaftlich da einfach Raum für und Arbeitgeber müssen erkennen, dass diese arbeitnehmenden Leute einfach auch andere Dinge zu tun haben, die dazu gehören. Und dass die aber vor allem auch nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen wird, sondern wir gemeinsam dafür einstehen, dass wir diese Carearbeit gleichberechtigt erledigen können.

00: 13:32-4 Susanne Klingner: Siehst du da schon so ein Umdenken, also passiert da viel? Also es gibt ja immer mal wieder einzelne Schritte und man ist ganz hoffnungsvoll und wenn man dann die Statistiken anguckt, zum Beispiel wieviele Männer nehmen tatsächlich Elternzeit und wie lange nehmen sie Elternzeit, plötzlich hieß es nicht mehr nur Partnermonate, sondern die Vätermonate. Da werden halt ganz schnell neue Normen, die auch nicht so richtig weiterbringen. Hast du trotzdem das Gefühl, es geht voran?

00: 13:59-5 Laura Fröhlich: Ja, es geht voran, aber ein bisschen zu langsam, würde ich sagen. Und die Corona-Pandemie hat uns einfach auch ein Stück weit zurückgeworfen, einfach weil wir wieder automatisch in dieses traditionelle Rollenbild gefallen sind, wir sind in einer Notsituation, dann versorgt die Mutter erst mal zu Hause die Kinder, der Vater kümmert sich um die finanzielle Sache. Also es ist ja auch ein Stück weit eine Familie in Not. Ja und ich habe aber auch das Gefühl, dass das Thema schon immer mehr aufkommt. Also dass Unternehmen sich damit beschäftigen. Dass diskutiert wird, was ist Mental Load. Auch wenn viele noch sagen, ach ein Luxusproblem, was soll denn das? Aber es wird diskutiert und ich glaube auch, dass die Frauen jetzt sagen, wir möchten mehr Anteil haben an dieser beruflichen Welt und wir möchten jetzt auch, also in Politik, Wirtschaft und so weiter, mitreden, auch in der Kirche Gott sei Dank. Also da sehe ich schon eine Veränderung. Sie könnten schneller gehen, aber ich glaube, die nächsten Generationen werden so was einfordern. Unternehmen zum Beispiel, die sich darum nicht kümmern, die werden keine Fachkräfte mehr finden, weil die jungen Leute die wollen anders arbeiten, als wir noch vielleicht so unsere Arbeitswelt im Kopf haben. Also ich bin positiv.

00: 15:04-3 Susanne Klingner: Sehr gut, muss man wahrscheinlich auch einfach sein bei dem Thema oder?

00: 15:06-4 Laura Fröhlich: Ganz genau.

00: 15:07-8 Susanne Klingner: Es hilft nichts. Was ich toll fand bei deinem Buch, dass so die Hälfte des Buches sind Lösungen, also wie kommen wir da raus. Dass man wirklich durchgehen kann, was kann ich denn jetzt tun? Weil auf die Politik warten ist so das eine, aber das andere ist halt, dass man selber ganz viel verändern kann. Ein wichtiger Punkt sind Glaubenssätze. Erzähle mal, wie können Glaubenssätze dabei helfen, dieses ganze Dilemma aufzubrechen?

00: 15:35-7 Laura Fröhlich: Also so Glaubenssätze, die wir in unserem Kopf haben, wenn man zum Beispiel Frau und Mutter ist und sich mental belastet fühlt, diese Glaubenssätze zu denken, eine gute Mutter… was denke ich darüber. Man weiß sofort, hat immer Zeit für ihre Kinder, ist immer geduldig, macht immer dies und jenes und sich die dann noch mal vorzurufen, ist das denn wirklich wahr, was ich da für einen Glaubenssatz habe? Kann ich den nicht auch umkehren? Oder kann ich auch, wenn ich zum Beispiel berufstätig bin und weniger Zeit habe als die Nachbarin zum Beispiel, bin ich nicht dann auch eine gute Mutter? Oder wieso denke ich so oder woher kommen diese Bilder? Also ich glaube, diese Glaubenssätze sich damit auseinanderzusetzen, sie umzukehren und auch mit anderen Frauen darüber zu sprechen, was eine gute Mutter ist und kann man das denn überhaupt definieren, weil eigentlich ist es sowieso schon Quatsch. Ich glaube, das ist ein ganz guter Schritt, vor allem auch, wenn man zum Beispiel alleinerziehend ist und nicht wie im Buch dann einen Partner, Partnerin hat, mit dem man die Aufgaben teilen kann. Also genau diese Sachen, eine Mutter muss immer da sein, muss immer ruhig sein, muss immer für ihre Kinder da sein. Ist es denn wirklich so? Ich verrate es schon mal, nein, das ist nicht so.

00: 16:43-1 Susanne Klingner: Du empfiehlst ja dann tatsächlich, so eine Übung zu machen. Also diese Glaubenssätze wirklich alle aufzuschreiben, sich im Kopf einmal so zu durchdenken und dann auch einfach wegzustreichen. Wie war das denn bei dir, als du das dann so gemacht hast? Wieviel ist übrig geblieben?

00: 17:01-6 Laura Fröhlich: Ja, man muss sich auseinandersetzen damit. Man muss schon diese Denkarbeit leider schon wieder ein bisschen tun. Aber was ich auch in dem Buch habe oder in meinen Workshops mache, ist, sich so ein eigenes Mutterbild zum Beispiel gestalten. Also die Glaubenssätze zu hinterfragen und auch zu sagen, was bin ich denn für eine Mutter, was bin ich für ein Mensch? Was ist mir wichtig und da ganz konsequent drei Dinge rauszusuchen, drei Tätigkeiten, drei Eigenschaften. Es muss nicht immer geduldig und immer da und was weiß ich sein, sondern ich bin vielleicht eine ganz kreative Mutter, eine lustige und eine liebevolle. Und sich so ein eigenes Mutterbild zu schaffen und dann das einfach an den Kühlschrank zu kleben und zu sagen eben, das ist mein Mutterleitstern vielleicht und das basiert natürlich eben auch auf diesen Glaubenssätzen, weil man erst in dem man sich mit den auseinandersetzt versteht, dass alles was wir so denken, das finde ich einen guten Spruch, eigentlich nur ein Angebot von unserem Gehirn ist. Wir nehmen es immer für bare Münze, aber dieses Angebot gibt uns unser Gehirn, weil es einfach geprägt ist von dieser ewig fürsorgenden und liebenden Mutter und wenn wir das erkennen, dann können wir sagen, okay wir malen uns unser eigenes Bild, das wirklich auch zu mir und meinem Leben passt und ich mache vielleicht den ein oder anderen Instagram-Kanal wieder aus oder deabonniere den, der mich da mit solchen, sagen wir mal, erwartungsvollen Bildern über die liebevolle Mutter ständig ja unter Druck setzt.

00: 18:24-3 Susanne Klingner: Ich fand es ganz schön, weil du ja auch beschreibst eben, was bei dir dann passiert ist. Weil die Sachen, die du dir rausgesucht hast, ich weiß nur noch zwei, aber das waren für mich so die wichtigen, waren kuscheln und quatschen, also miteinander reden. Und dann merkt man so, warum oder was erwartet man eigentlich mehr? Also ansprechbar zu sein für seine Kinder, eben auch sich die Zeit nehmen zu können, dann noch zu kuscheln, was man ja oft nicht kann, wenn man total im Stress ist, weil man die Cupcakes für den nächsten Tag noch selber backt anstatt sie einfach zu kaufen, was nicht gern gesehen wird, aber egal. Also zu sagen, nein mir ist das wichtig.

00: 19:03-7 Laura Fröhlich: Ganz genau.

00: 19:05-3 Susanne Klingner: Und wie, also warst du eine andere Mutter, nachdem du durch diesen Prozess durchgegangen bist, weil dir deine Prioritäten soviel bewusster waren?

00: 19:14-0 Laura Fröhlich: Also ich habe mich immer so gegrämt, weil ich so ungeduldig bin und weil ich immer so ausflippe. Und ich habe in meinem Kopf das Bild einer Mutter, die geduldig bleibt und die mit ihren Kindern ruhig spricht und die nicht sauer wird. Und da habe ich mich sehr gegrämt und habe mich dann auch immer gefühlt als eine Mutter, die irgendwie versagt, weil ich doch ungeduldig bin und einfach nicht zwei Stunden mit einem Kind Bauklötze bauen kann, ich kann es nicht. Ich bin da irgendwie nicht der Typ für. Und mir ist es dann aber wirklich viel besser gegangen, als ich das dann gemerkt habe und gesagt habe, okay ich bin eben die Mutter, die am Wochenende mal mit dem Sohn ins Stadion zum Fußball fährt und wir lachen abends über Witze, gut okay, nicht über die Witze der Kinder, über die lache ich gerade nicht mehr so viel, aber wir lachen über Dinge zusammen und wir liegen abends im Bett.

00: 19:57-8 Susanne Klingner: Wir lachen was, genau.

00: 19:59-6 Laura Fröhlich: Und kuscheln. Genau und das sind so drei wichtige Dinge und ich bin zufriedener und sage, das ist für mich und meine Kinder gut und dass ich jetzt eben nicht immer so viel Zeit habe und dass ich auch nicht kreativ bin und auch nicht basteln und bauen kann, das ist überhaupt nicht schlimm.

00: 20:16-5 Susanne Klingner: Also im Grunde hast du das Gefühl, du bist eine bessere Mutter oder?

00: 20:18-2 Laura Fröhlich: Bitte?

00: 20:19-3 Susanne Klingner: Im Grunde hast du das Gefühl, du bist jetzt eine bessere Mutter.

00: 20:21-7 Laura Fröhlich: Ja, ich glaube, ich bin einfach zufriedener mit mir selber und nehme mir es nicht mehr krumm, dass ich nicht diesem Bild entspreche, das scheinbar so das Mutterbild verkörpert. Und ich glaube, deshalb geht es mir da schon viel besser. Aber es ist echt viel Selbstreflexion vonnöten, eben weil wir jeden Tag von Bildern überhäuft werden, die immer noch so in diese alten Rollen treten.

00: 20:48-4 Susanne Klingner: Ja und der zweite Schritt ist, Gespräch mit dem Partner. Natürlich auch sehr große Übung. Du machst es aber sehr strukturiert. Also du gibst da eine Anleitung, wie man in dieses Gespräch reingehen kann, wie man es vorbereitet, wie man es macht. Magst du kurz über diesen Prozess so ein bisschen reden, wie man da so vorgeht?

00: 21:07-2 Laura Fröhlich: Also ich habe in meinen Vorträgen, die meistgestellteste Frage ist eigentlich, wie erkläre ich, jetzt in dem Fall, meinem männlichen Partner Mental Load. Ich versuche es, ich weiß gar nicht, wie ich es erklären soll oder er sagt, das ist aber, irgendwie verstehe ich nicht und so weiter, genau. Deshalb es ist auch gar nicht so einfach, dieses Problem zu erklären. Deshalb auch dieses Buch oder dieser Comic von Emma, Mental Load, der da helfen kann. Und dann auch wirklich ins Gespräch zu gehen und dann zu erklären, wie geht es mir eigentlich? Denn was man als Paar dann immer hat ist dieses, du hast schon wieder das nicht gemacht, du denkst hier an gar nichts, ich muss mich um alles kümmern und immer so mit dem Zeigefinger und du überhaupt. Ja, so Thema gewaltfreie Kommunikation. Also nicht dass jetzt hier der Eindruck entsteht, ich beherrsche die, aber ich habe schon gemerkt, dass wenn man so ein bisschen mehr von sich selber spricht, dass der Partner jetzt in dem Fall nicht sofort die Tür schließt und sagt, okay, die will mich eh nur fertig machen, sondern ich sage dann wie es mir geht. Also ich fühle mich so belastet mit all diesen Aufgaben, ich möchte daran was ändern, ich kann nicht mehr, ich habe Kopfschmerzen, ich fühle mich einfach nicht gut und ich möchte, dass wir daran was verändern. Und da merkt man dann schon, wie das Gespräch besser wird, dann auch manchmal der Partner sagt wie es ihm geht. Denn auch mentale Belastung entsteht ja durch verschiedene Faktoren und dann kommt man besser ins Gespräch. Aber trotzdem ist immer noch wichtig zu erklären, dass diese Denkarbeit oft das Problem ist und wie es denn dazu kommt, dass eine Person im Haushalt die immer übernimmt und der Familie auch bewusst zu machen, dass da viele Dinge passieren, die keiner auf dem Schirm hat, aber die eben bei dieser einen Person, sagen wir mal der Mutter, im Kopf stattfindet und diese Mutter ist deshalb einfach überfordert und da kommen wir wahrscheinlich auch zum nächsten Schritt nach der Kommunikation, vermute ich mal.

00: 22:54-3 Susanne Klingner: Zettelblock rausholen.

00: 22:56-0 Laura Fröhlich: Genau, also das Problem ist eben unsichtbare Arbeit, Denkarbeit findet unsichtbar statt und wir müssen diese Arbeit sichtbar machen. Das heißt, ob das jetzt im familiären Kontext ist oder vielleicht auch im unternehmerischen Kontext, was ist denn da an Denk- und Fürsorgearbeit, die passiert, ohne dass die Menschen das so merken? Also Zettel rausnehmen und mal über wirklich einen gewissen Zeitraum aufschreiben, an was ich heute denke. Zeitungsabo kündigen, Impftermin fürs Kind ausmachen, neue Turnschuhe kaufen, die Oma anrufen, Beileidskarte schreiben. Es sind ja zig Dinge, die finden alle im Kopf statt, wir führen sie aus, kein Mensch hat je gesehen, dass sie getan wurden. Und dann einfach mal zu Hause auch diese Post-Its zu sammeln, da wird einem dann nämlich selbst auch erst mal bewusst, wenn man da so den Zettelwald sieht, was man an Denkarbeit leistet. Genauso im Unternehmen auch, was passiert denn noch so alles nebenher? Ja und dann darüber ins Gespräch kommen, was sind hier für Zettel, müssen wir das alles machen? Sind manche Dinge vielleicht zu viel, können wir die Aufgaben reduzieren? Aber gibt es auch Möglichkeiten, die Verantwortung zu teilen? Denn viele dieser Aufgaben sind vonnöten. Also ich sage jetzt auch mal, diese Elfenarbeit, Kindern ein Osternest machen oder einen Adventskalender füllen oder der Großtante eine Geburtstagskarte schreiben. Also wenn wir all diese Dinge einfach weglassen, ich weiß nicht, ist dann dieses Zusammenleben wirklich noch so schön wie es war? Und da einfach mal den Finger in die Wunde legen und sagen, wer kümmert sich denn hier um die schöne Atmosphäre, um die Familienzufriedenheit? Und dann zu sagen, passt auf, wir machen das anders, wir machen das gemeinsam, wir teilen das neu auf und das stärkt dann eigentlich auch den Paar- und Familienzusammenhalt. Und im unternehmerischen Kontext, denke ich, verstärkt es auch die Teamfähigkeit unheimlich, wenn man einfach mal guckt, wer macht die unsichtbare Arbeit und können wir die nicht auch honorieren oder vielleicht auch verteilen?

00: 24:49-9 Susanne Klingner: Du hast so ein ganz wichtiges Wort gerade schon gesagt, nämlich Verantwortung. Denn das ist ja schon so ein Wechsel eigentlich von Schuld zu Verantwortung. Und wenn man halt eben durch Stress und so immer wieder dann diese Streits hat, da geht es oft um Schuld, du bist schuld, dass ich jetzt überfordert bin, weil du kümmerst dich nicht. Dass man hinkommt zu, bitte übernimm doch mit mir zusammen diese Verantwortung für diese Dinge. Das finde ich wahnsinnig toll bei diesem Ansatz, dass man eben durch diese Zettel auch einfach, das ist unsere Verantwortung und du machst nur diesen kleinen Teil davon. Und ich glaube, so mit Verantwortung kann man auch eben den Partner dann ganz gut packen.

00: 25:28-7 Laura Fröhlich: Verantwortung für eine Aufgabe übernehmen ist nicht die Aufgabe zu übernehmen, also ist nicht das gleiche. Beispiel, wenn ich sage, kannst du bitte Zahnpasta kaufen, dann führt derjenige die Aufgabe aus, kauft Zahnpasta, okay, aber ich musste dran denken. Wenn man aber sagt, für Zahnpasta, Drogerieartikel und Co. trage ich die Verantwortung, dann muss ich dran denken, alles besorgen und auch zurückstellen. Und so kann man sich Aufgabenpakete schaffen und die Verantwortung verteilen. So dass nicht die andere Person, jetzt sagen wir mal wieder typischer Fall, die Mutter ständig dirigieren muss, mach du bitte das, mach du bitte jenes. Und da ist auch immer ganz interessant, wer sagt zu Hause, kann ich dir helfen, beim Spülmaschine ausräumen oder wer macht es einfach? Denn Hilfe anzubieten bedeutet eben auch, dass diese Verantwortung der Aufgabe eigentlich nicht bei mir liegt, sondern ich warte darauf, dass ich die Anweisung bekomme, es zu tun. Und da ist der Knackpunkt. Also über diese Verantwortung zu sprechen, genau, und versuchen, die Schuldfrage wegzulassen. Ich kann nur sagen, wir führen alle diese Konflikte, wir können nicht individuell schuld dran sein. Das Problem liegt eben in anfangs genannten Grundsätzen und deshalb kann man die Schuldfrage weglassen, aber die Verantwortung muss dann auch wirklich übernommen werden und das ist eben genau der Punkt.

00: 26:43-0 Susanne Klingner: Du hast ja, es ist ja … oh jetzt, was wollte ich jetzt sagen? Du hast gerade was gesagt. Genau, das Helfen. Und zwar ist es ja immer noch, es gibt Frauen, die sehr stolz sagen, mein Mann hilft ganz viel im Haushalt. Und eigentlich dieses Helfen weist ja eigentlich genau darauf hin so, er ist eigentlich nicht dafür verantwortlich, sondern hilft nur. Und es ist ja dann tatsächlich, ich weiß gar nicht ob, ich glaube, ganz am Ende, egal irgendwo. Jetdenfalls dieser Punkt, dass man mehr einfordern muss und selber weniger Anspruch an sich stellen muss. Also wirklich so ein radikaler Denkwechsel mit einem selber einfach auch.

00: 27:26-8 Laura Fröhlich: Ganz genau, und da ist es auch wieder interessant zu wissen, warum sehr viele Frauen immer dieses Gefühl haben, ja ich darf nicht so viel fordern. Fordernde Frauen, die etwas wollen, die auf etwas bestehen, die sind in unserer Gesellschaft so ein bisschen unangenehm. Einfach immer noch, weil man so das Bild im Kopf hat von einer netten, f freundlichen Frau, die Atmosphäre schafft und die Carearbeit bitte im Stillen für sich macht, ohne sich zu beschweren. Das merkt man in SocialMedia, wenn ich mit dem Thema aufkomme Mental Load, sagen die alle, was meckert die jetzt schon wieder rum, die hat ja nur was auszusetzen, was für ein privilegiertes Problem die hat. Also Frauen, die Missstände ankreiden, die fordern, die sind nicht so gerne gesehen. Also wir wissen genau, wir fordern lieber nichts. Und sind deshalb eher die, die sagen, wir machen es lieber so und lassen es dabei. Und das zu verstehen hilft zu sagen, so jetzt habe ich das Muster verstanden, ich werde hier abgetan mit Meckern und so weiter, nein ich verstehe das Muster, ich drehe es jetzt um, ich fordere es jetzt. Denn ich bin ganz so ein Mensch wie alle anderen auch und ich habe auch das Recht zu sagen, wie ich mein Leben gestalten will. Aber das ist ein wahnsinnig schwerer Prozess für sehr viele Frauen, ganz besonders für Mütter zu sagen, ich fordere jetzt auch meine Bedürfnisse ein. Denn wir sind immer noch so drauf gedrillt, Bedürfnisse der Kinder erfüllen, immer geduldig und so weiter. Also das ist natürlich ein wichtiger Punkt, auch in der Diskussion darüber zu sagen, ich fordere etwas, ich habe Wünsche und Bedürfnisse, ob das jetzt in Richtung Berufstätigkeit, Hobby, Ruhe, was auch immer ist, ich fordere das ein, ohne Schuld zu verschieben, sondern ich sage, ich möchte das gerne. Aber wie gesagt, das klingt alles immer ganz einfach, morgen fordere ich ein was ich brauche und das bedarf schon auch Reflexion. Aber ich hoffe, ich kann damit auch Mut machen, dass Frauen sich das mehr trauen. Also ich musste da auch so meinen Weg gehen, das ist eben nicht einfach.

00: 29:18-1 *Musik*

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